Am „Hühner-Rudi Parkplatz“ wird die Mobilität der Zukunft entwickelt
Politik beschließt das Testfeld Smart Parking
Am Meckauerweg nördlich der Kaufhofpassage, zwischen Schillerstraße und Fußgängerzone, wird bis Ende 2023 ein Testfeld für ein intelligentes Parkraummanagement entstehen. Diesen Aufbau eines Testfeldes für Smart Parking hat der Rat der Stadt in seiner letzten Sitzung einstimmig beschlossen. Die Stadtverwaltung möchte in diesem interdisziplinären Modellprojekt Daten generieren, um die Parkplatzsuche zu vereinfachen. Auch sollen die Daten zukünftig helfen, stadtplanerische Entscheidungen fundierter treffen zu können.
"Ein weiterer Meilenstein ist erreicht auf dem Weg zur Smart City Wolfsburg", beschreibt Dennis Weilmann, Erster Stadtrat und Dezernent für Wirtschaft, Digitales und Kultur der Stadt Wolfsburg, den Beschluss des Rates der Stadt für das Testfeld Smart Parking. "Mit diesem Projekt werden wir eine effiziente und bürgernahe digitale Lösung schaffen, die das Parken in der Innenstadt erleichtert. Die durch Smart Parking eingesparte Zeit bei der Parkplatzsuche ist etwas, was die Bürgerinnen und Bürger aktiv spüren werden. Daneben wird sich eine kürzere Suche positiv auf die Umweltbelastung aus." Ziele des Projektes Smart Parking sind die Reduzierung des Parkplatzsuchverkehrs, die Schaffung einer Datengrundlage zum Mikrokosmos Parkplatz und der Aufbau eines Testfeldes für Forschungs- und Entwicklungszwecke.
Möglich sein soll dies durch Sensortechnologie und Software, die Daten generieren und analysieren können. Kai-Uwe Hirschheide, Stadtbaurat der Stadt Wolfsburg, kennt die strategische Bedeutung des Testfeldes Smart Parking: "Das Testfeld kann die Lebensqualität der Bevölkerung erhöhen, eine bessere Datengrundlage für Entscheidungsprozesse der Verwaltung aufbauen und neue Technologien und Dienstleistungen in Kooperation mit Wissenschaft und Wirtschaft erproben." Erste Erkenntnisse aus dem Testfeld werden für Ende 2023 erwartet.
Die Smart City Strategie und das Projekt Smart Parking werden vom Referat für Digitalisierung und Wirtschaft umgesetzt. Dr. Sascha Hemmen, Referatsleiter und promovierter Physiker, hat sich bereits tief in die Materie eingearbeitet: "Wir haben klare Vorstellungen, welche Anforderungen wir an die Smart City Projekte stellen: Datensouveränität, Datensicherheit und Datenschutz haben höchste Priorität." Das Testfeld Smart Parking erfülle diese Kriterien und weise dazu ein großes Entwicklungspotential auf. Auch die Überprüfung von Infrastruktur auf Schäden sei mit Sensortechnologie laut Hemmen möglich: "Risse in den Wänden oder Schlaglöcher in den Straßen zu erkennen, stellt technisch kein Problem dar."
Auch Oliver Iversen, Geschäftsbereichsleiter Straßenplanung und Projektkoordination der Stadt Wolfsburg, erhofft sich von dem Projekt einen Erkenntnisgewinn für seine Fachbereiche: "Durch ein verändertes Mobilitätsverhalten der Bevölkerung entsteht Anpassungsbedarf bei der Infrastruktur. Eine solide Datenbasis kann uns helfen, diese Veränderungen besser einschätzen zu können. Zusätzlich können wir damit eine Weiterentwicklung des bisherigen Parkleitsystems angehen."
Über zwei Jahre tüftele die Stadt Wolfsburg an ihrer Smart City Strategie, die ebenfalls am vergangenen Mittwoch vom Rat der Stadt beschlossen worden ist. Weilmann zieht ein erstes Fazit: "Mit der Strategie als Überbau und ersten Projekten in der Umsetzung haben wir die vergangen zwei Jahre gut genutzt. Es gilt nun, das Tempo bei der Umsetzung noch zu erhöhen. Wir haben viele Projekte in den Startlöchern." In den nächsten Schritten würden nun weitere Projekte aus den Themenfeldern Mobilität, Bildung und Daten folgen.